Mittwoch, 1. Januar 2014

Die soziale Situation in Deutschland

Eltern und Kinder

Im Jahr 2011 lebten lediglich 36 Prozent der Bevölkerung als Elternteil oder Kind in einer Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind. Fünfzehn Jahre zuvor lag dieser Anteil deutschlandweit noch bei 43 Prozent.



Fakten

Im Jahr 2011 lebten lediglich 35,9 Prozent der Bevölkerung als Elternteil oder Kind in einer Familie mit mindestens einem minderjährigen Kind. Fünfzehn Jahre zuvor lag dieser Anteil deutschlandweit noch bei 42,7 Prozent. Von den 29,0 Millionen Personen, die im Jahr 2011 in einer Familie mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren lebten, waren 13,0 Millionen Eltern oder Elternteile, die in einer Partnerschaft lebten und 1,6 Millionen alleinerziehende Elternteile. 14,5 Millionen – und damit knapp die Hälfte aller Familienmitglieder (49,8 Prozent) – waren Kinder. Dabei überwogen mit 89,6 Prozent Kinder unter 18 Jahren, lediglich 10,4 Prozent waren volljährig. 

Auf Länderebene war der jeweilige Anteil der Bevölkerung, der in einer Familie lebt, im Jahr 2011 in den sechs ostdeutschen Bundesländern am niedrigsten. Die entsprechenden Anteile lagen zwischen 28,3 Prozent in Sachsen-Anhalt und 31,5 Prozent in Berlin. 1996 waren die Anteile der in einer Familie lebenden Bevölkerung noch in allen ostdeutschen Flächenländern höher als in den westdeutschen Bundesländern – die Werte lagen zwischen 44,0 Prozent in Sachsen und 49,3 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt lebte in Ostdeutschland im Jahr 2011 deutlich weniger als ein Drittel der Bevölkerung als Elternteil oder Kind in einer Familie (29,7 Prozent), 1996 waren es noch 44,9 Prozent.

In Westdeutschland verringerte sich der Anteil der Bevölkerung, der in einer Familie lebt, zwischen 1996 und 2011 von 42,2 auf 37,4 Prozent – im Vergleich zu Ostdeutschland fiel der Rückgang damit deutlich schwächer aus. 2011 lagen die Anteile der in einer Familie lebenden Bevölkerung zwischen 32,0 Prozent in Bremen und 38,6 Prozent in Baden-Württemberg. Auch 1996 lebten in keinem westdeutschen Bundesland mehr Menschen in einer Familie als in Baden-Württemberg (44,0 Prozent), am niedrigsten war der entsprechende Anteil in Hamburg (34,9 Prozent).

Parallel zum Rückgang des Anteils der in Familien lebenden Bevölkerung ist auch die absolute Zahl der Familien in Deutschland zurückgegangen. Zwischen April 1996 und 2011 sank sie von 9,43 auf 8,08 Millionen (minus 14,3 Prozent). In Ostdeutschland war der Rückgang besonders stark: Die Zahl der Familien reduzierte sich zwischen 1996 und 2011 von 2,23 auf 1,43 Millionen beziehungsweise um 35,9 Prozent (Westdeutschland: minus 7,6 Prozent). Im Jahr 2011 lebte von allen Familien in Deutschland nicht einmal jede fünfte in Ostdeutschland (17,6 Prozent), 1996 war es noch knapp jede vierte (23,6 Prozent). Während in Ostdeutschland die Zahl der Familien seit 1996 kontinuierlich gesunken ist und sich nur zwischen 2009 und 2011 leicht um insgesamt 20.000 erhöhte, blieb die Zahl der Familien in Westdeutschland lange stabil und schwankte zwischen 1996 und 2005 um 7,26 Millionen. Erst in den Folgejahren setzte ein deutlicher Rückgang ein – zwischen 2005 und 2011 reduzierte sich die Zahl der Familien in Westdeutschland um rund 590.000.

Datenquelle

Statistisches Bundesamt: Mikrozensus

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Kinder sind hier ledige Personen ohne Lebenspartner bzw. Lebenspartnerin und ohne eigene Kinder im Haushalt, die mit mindestens einem Elternteil in einer Familie zusammenleben. Als Kinder gelten im Mikrozensus – neben leiblichen Kindern – auch Stief-, Adoptiv- und Pflegekinder, sofern die zuvor genannten Voraussetzungen vorliegen. Eine Altersbegrenzung für die Zählung als Kind besteht im Mikrozensus zwar prinzipiell nicht, als Familien gelten hier jedoch ausschließlich Eltern-Kind-Gemeinschaften mit mindestens einem minderjährigen und gegebenenfalls weiteren minder- oder volljährigen Kindern im Haushalt.

Kinder, die noch gemeinsam mit den Eltern in einem Haushalt leben, dort aber bereits eigene Kinder versorgen, nicht mehr ledig sind oder mit einem Partner bzw. einer Partnerin in einer Lebensgemeinschaft leben, werden nicht der Herkunftsfamilie zugerechnet, sondern zählen statistisch als eigene Familie beziehungsweise Lebensform.

Grundlage für die Darstellung ist hier die Bevölkerung in Familien/Lebensformen am Hauptwohnsitz. Sie wird von der Bevölkerung in Privathaushalten abgeleitet und ist zahlenmäßig geringer als diese. Bei der Bevölkerung in Privathaushalten wird nicht zwischen Haupt- und Nebenwohnsitz unterschieden. Da eine Person in mehreren Privathaushalten wohnberechtigt sein kann, sind entsprechend Mehrfachzählungen möglich.

Der Mikrozensus ist eine repräsentative Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Rund 830.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften werden stellvertretend für die gesamte Bevölkerung zu ihren Lebensbedingungen befragt. Dies sind ein Prozent der Bevölkerung, die nach einem festgelegten statistischen Zufallsverfahren ausgewählt werden. Die Befragung ist absolut vertraulich und die Daten werden nur für statistische Zwecke verwendet.

Tabelle: Eltern und Kinder

 In absoluten Zahlen und Anteile an der Bevölkerung in Prozent, April 1996, 2006 und 2011

* mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren

Quelle:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61594/eltern-und-kinder

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