Eltern und Kinder
Im Jahr 2011 lebten lediglich 36
Prozent der Bevölkerung als Elternteil oder Kind in einer Familie mit
mindestens einem minderjährigen Kind. Fünfzehn Jahre zuvor lag dieser Anteil
deutschlandweit noch bei 43 Prozent.
Fakten
Im Jahr 2011 lebten lediglich 35,9 Prozent der
Bevölkerung als Elternteil oder Kind in einer Familie mit mindestens einem
minderjährigen Kind. Fünfzehn Jahre zuvor lag dieser Anteil deutschlandweit
noch bei 42,7 Prozent. Von den 29,0 Millionen Personen, die im Jahr 2011 in
einer Familie mit mindestens einem Kind unter 18 Jahren lebten, waren 13,0
Millionen Eltern oder Elternteile, die in einer Partnerschaft lebten und 1,6
Millionen alleinerziehende Elternteile. 14,5 Millionen – und damit knapp die
Hälfte aller Familienmitglieder (49,8 Prozent) – waren Kinder. Dabei überwogen
mit 89,6 Prozent Kinder unter 18 Jahren, lediglich 10,4 Prozent waren
volljährig.
Auf Länderebene war der jeweilige
Anteil der Bevölkerung, der in einer Familie lebt, im Jahr 2011 in den sechs
ostdeutschen Bundesländern am niedrigsten. Die entsprechenden Anteile lagen
zwischen 28,3 Prozent in Sachsen-Anhalt und 31,5 Prozent in Berlin. 1996 waren
die Anteile der in einer Familie lebenden Bevölkerung noch in allen
ostdeutschen Flächenländern höher als in den westdeutschen Bundesländern – die
Werte lagen zwischen 44,0 Prozent in Sachsen und 49,3 Prozent in
Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt lebte in Ostdeutschland im Jahr 2011 deutlich
weniger als ein Drittel der Bevölkerung als Elternteil oder Kind in einer
Familie (29,7 Prozent), 1996 waren es noch 44,9 Prozent.
In Westdeutschland verringerte sich
der Anteil der Bevölkerung, der in einer Familie lebt, zwischen 1996 und 2011
von 42,2 auf 37,4 Prozent – im Vergleich zu Ostdeutschland fiel der Rückgang
damit deutlich schwächer aus. 2011 lagen die Anteile der in einer Familie
lebenden Bevölkerung zwischen 32,0 Prozent in Bremen und 38,6 Prozent in
Baden-Württemberg. Auch 1996 lebten in keinem westdeutschen Bundesland mehr
Menschen in einer Familie als in Baden-Württemberg (44,0 Prozent), am
niedrigsten war der entsprechende Anteil in Hamburg (34,9 Prozent).
Parallel zum Rückgang des Anteils der
in Familien lebenden Bevölkerung ist auch die absolute Zahl der Familien in
Deutschland zurückgegangen. Zwischen April 1996 und 2011 sank sie von 9,43 auf
8,08 Millionen (minus 14,3 Prozent). In Ostdeutschland war der Rückgang
besonders stark: Die Zahl der Familien reduzierte sich zwischen 1996 und 2011
von 2,23 auf 1,43 Millionen beziehungsweise um 35,9 Prozent (Westdeutschland:
minus 7,6 Prozent). Im Jahr 2011 lebte von allen Familien in Deutschland nicht
einmal jede fünfte in Ostdeutschland (17,6 Prozent), 1996 war es noch knapp
jede vierte (23,6 Prozent). Während in Ostdeutschland die Zahl der Familien
seit 1996 kontinuierlich gesunken ist und sich nur zwischen 2009 und 2011
leicht um insgesamt 20.000 erhöhte, blieb die Zahl der Familien in
Westdeutschland lange stabil und schwankte zwischen 1996 und 2005 um 7,26
Millionen. Erst in den Folgejahren setzte ein deutlicher Rückgang ein –
zwischen 2005 und 2011 reduzierte sich die Zahl der Familien in Westdeutschland
um rund 590.000.
Datenquelle
Statistisches Bundesamt: Mikrozensus
Begriffe, methodische Anmerkungen
oder Lesehilfen
Kinder sind hier ledige Personen ohne
Lebenspartner bzw. Lebenspartnerin und ohne eigene Kinder im Haushalt, die mit
mindestens einem Elternteil in einer Familie zusammenleben. Als Kinder gelten
im Mikrozensus – neben leiblichen Kindern – auch Stief-, Adoptiv- und
Pflegekinder, sofern die zuvor genannten Voraussetzungen vorliegen. Eine
Altersbegrenzung für die Zählung als Kind besteht im Mikrozensus zwar
prinzipiell nicht, als Familien gelten hier jedoch ausschließlich
Eltern-Kind-Gemeinschaften mit mindestens einem minderjährigen und
gegebenenfalls weiteren minder- oder volljährigen Kindern im Haushalt.
Kinder, die noch gemeinsam mit den
Eltern in einem Haushalt leben, dort aber bereits eigene Kinder versorgen,
nicht mehr ledig sind oder mit einem Partner bzw. einer Partnerin in einer
Lebensgemeinschaft leben, werden nicht der Herkunftsfamilie zugerechnet,
sondern zählen statistisch als eigene Familie beziehungsweise Lebensform.
Grundlage für die Darstellung ist
hier die Bevölkerung in Familien/Lebensformen am Hauptwohnsitz. Sie wird von
der Bevölkerung in Privathaushalten abgeleitet und ist zahlenmäßig geringer als
diese. Bei der Bevölkerung in Privathaushalten wird nicht zwischen Haupt- und
Nebenwohnsitz unterschieden. Da eine Person in mehreren Privathaushalten
wohnberechtigt sein kann, sind entsprechend Mehrfachzählungen möglich.
Der Mikrozensus ist eine
repräsentative Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland. Rund
830.000 Personen in etwa 370.000 privaten Haushalten und Gemeinschaftsunterkünften
werden stellvertretend für die gesamte Bevölkerung zu ihren Lebensbedingungen
befragt. Dies sind ein Prozent der Bevölkerung, die nach einem festgelegten
statistischen Zufallsverfahren ausgewählt werden. Die Befragung ist absolut vertraulich
und die Daten werden nur für statistische Zwecke verwendet.
Tabelle: Eltern und Kinder
In absoluten Zahlen und Anteile an der
Bevölkerung in Prozent, April 1996, 2006 und 2011
* mit
mindestens einem Kind unter 18 Jahren
Quelle:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61594/eltern-und-kinder
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61594/eltern-und-kinder
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