Die
absolute Zahl der Menschen, die in den am wenigsten entwickelten Staaten leben,
wird sich zwischen 2005 und 2050 von 762 Millionen auf 1,7 Milliarden mehr als
verdoppeln.
Fakten
Der
Anstieg der Weltbevölkerungszahl von 2,5 Milliarden im Jahr 1950 über 6,5
Milliarden 2005 auf schätzungsweise 9,15 Milliarden im Jahr 2050 ist sehr
unterschiedlich auf die einzelnen Regionen verteilt.
Das
Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) geht davon aus, dass der
Anteil Europas an der Weltbevölkerung weiter abnehmen wird. Zwischen 1950 und
2005 sank der Anteil bereits von 21,6 auf 11,2 Prozent. Für 2050 wird nach
mittleren Entwicklungsprognosen von einem weiteren Rückgang auf 7,6 Prozent
ausgegangen. Europa ist auch die einzige Region, bei der sich die absolute
Bevölkerungszahl verringert – zwischen 2005 und 2050 um rund 38 Millionen.
Ebenso
auffällig ist auf der anderen Seite der zunehmende Anteil Afrikas an der
Weltbevölkerung: Lebten 1950 nur neun Prozent aller Menschen in Afrika, waren
es im Jahr 2005 bereits 14,1 Prozent. Im Jahr 2050 wird jeder Fünfte in Afrika
leben (21,8 Prozent).
Nach
Prognosen des UN/DESA basiert die Zunahme der Bevölkerungszahl bis 2050 zu 98
Prozent auf dem Bevölkerungswachstum in den ökonomisch sich entwickelnden
Staaten. Insbesondere die 49 ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten haben
einen überdurchschnittlich hohen Anteil am erwarteten Bevölkerungswachstum.
Hingegen wird sich die Bevölkerungszahl in den ökonomisch entwickelten Staaten
von heute bis zum Jahr 2050 kaum verändern.
Die
absolute Zahl der Menschen, die in den ökonomisch am wenigsten entwickelten
Staaten leben, wird sich zwischen 2005 und 2050 von 762 Millionen auf 1,67
Milliarden mehr als verdoppeln. Der Anteil an der Weltbevölkerung steigt
entsprechend von 11,7 auf 18,3 Prozent. In Afghanistan, Burkina Faso, Niger,
Somalia, Timor-Leste und Uganda wird die Bevölkerungszahl zwischen 2010 und
2050 sogar um 150 Prozent oder mehr zunehmen.
Lediglich
neun Staaten sind für die Hälfte des bis 2050 erwarteten Bevölkerungswachstums
verantwortlich: Indien, Pakistan, Nigeria, Äthiopien, USA, Demokratische
Republik Kongo, Tansania, China und Bangladesch – aufgelistet in der
Reihenfolge ihres absoluten Anteils an der Bevölkerungszunahme.
In
allen ökonomisch entwickelten Staaten, die 2009 mindestens 100.000 Einwohner
hatten, lag die Geburtenhäufigkeit im Zeitraum 2005 bis 2010 niedriger als es
für die Reproduktion der Bevölkerung erforderlich ist. In 45 Staaten ist die
prognostizierte Bevölkerungszahl im Jahr 2050 niedriger als 2010. Dazu gehören
Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Georgien, Grönland,
Guyana, Japan, Kroatien, Kuba, Lettland, Litauen, Niue, Polen, Republik Moldau,
Rumänien, Russland, Ukraine sowie Ungarn. Dabei wird für alle diese Staaten
angenommen, dass der Bevölkerungsrückgang bis 2050 bei mindestens 10 Prozent liegen
wird.
Die
Geburtenhäufigkeit der ökonomisch entwickelten Staaten liegt gegenwärtig im
Durchschnitt bei 1,64 Kindern pro Frau, für den Zeitraum 2045 bis 2050 wird
eine leichte Steigerung auf 1,80 erwartet. In den ökonomisch am wenigsten
entwickelten Staaten liegt die Geburtenhäufigkeit gegenwärtig bei
durchschnittlich 4,39 Kindern pro Frau. Bis 2050 wird bei der mittleren
Entwicklungsprognose des UN/DESA von einer deutlichen Reduzierung auf 2,41
ausgegangen. Bei der Gesamtgruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten
wird sich die Geburtenhäufigkeit von gegenwärtig 2,73 auf schätzungsweise 2,05
Kinder pro Frau verringern – vor allem für die ökonomisch erfolgreichen Staaten
Asiens wird angenommen, dass mit steigendem Wohlstand auch die Geburtenhäufigkeit
zurückgeht.
Entsprechend
der mittleren Entwicklungsprognose wird Indien nach 2025 China als
bevölkerungsreichstes Land ablösen. Im Jahr 2050 werden der Schätzung zufolge
rund 1,42 Milliarden Menschen in China und rund 1,61 Milliarden Menschen in
Indien leben.
Datenquelle
United
Nations – Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population
Prospects: The 2008 (Stand: Mai 2010)
Begriffe,
methodische Anmerkungen oder Lesehilfen
Die
Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung hängen maßgeblich von der weltweiten
Geburtenhäufigkeit ab. Bei der mittleren Entwicklungsprognose des UN/DESA wird
davon ausgegangen, dass die weltweite Geburtenhäufigkeit von 2,56 Kindern pro
Frau (2005-2010) auf 2,02 Kinder pro Frau (2045-2050) sinkt. Eine Abweichung
der Geburtenhäufigkeit von 0,5 nach oben erhöht die Prognose für die
Bevölkerungszahl im Jahr 2050 um 1,3 Milliarden; eine Abweichung von 0,5 nach
unten senkt sie um 1,2 Milliarden. Im Zeitraum von 1950 bis 1955 lag die
Geburtenhäufigkeit weltweit noch bei fünf Kindern pro Frau.
Sofern
nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die
mittleren Entwicklungsprognosen des UN/DESA.
Hier
sind die Regionen Asien, Afrika, Lateinamerika und Karibik, Europa, Nordamerika
sowie Ozeanien unterschieden.
Tabelle:
Bevölkerungsentwicklung nach Regionen
Bevölkerung
in absoluten Zahlen und Anteile an der Weltbevölkerung in Prozent, 1950 bis
2050
* bezogen auf die mittlere Bevölkerungsentwicklungsprognose
des UN/DESA
Quelle:
http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52702/bevoelkerung-nach-regionen
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