Freitag, 3. Januar 2014

Bevölkerungsentwicklung nach Regionen


Die absolute Zahl der Menschen, die in den am wenigsten entwickelten Staaten leben, wird sich zwischen 2005 und 2050 von 762 Millionen auf 1,7 Milliarden mehr als verdoppeln.
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Fakten

Der Anstieg der Weltbevölkerungszahl von 2,5 Milliarden im Jahr 1950 über 6,5 Milliarden 2005 auf schätzungsweise 9,15 Milliarden im Jahr 2050 ist sehr unterschiedlich auf die einzelnen Regionen verteilt.

Das Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA) geht davon aus, dass der Anteil Europas an der Weltbevölkerung weiter abnehmen wird. Zwischen 1950 und 2005 sank der Anteil bereits von 21,6 auf 11,2 Prozent. Für 2050 wird nach mittleren Entwicklungsprognosen von einem weiteren Rückgang auf 7,6 Prozent ausgegangen. Europa ist auch die einzige Region, bei der sich die absolute Bevölkerungszahl verringert – zwischen 2005 und 2050 um rund 38 Millionen.

Ebenso auffällig ist auf der anderen Seite der zunehmende Anteil Afrikas an der Weltbevölkerung: Lebten 1950 nur neun Prozent aller Menschen in Afrika, waren es im Jahr 2005 bereits 14,1 Prozent. Im Jahr 2050 wird jeder Fünfte in Afrika leben (21,8 Prozent).

Nach Prognosen des UN/DESA basiert die Zunahme der Bevölkerungszahl bis 2050 zu 98 Prozent auf dem Bevölkerungswachstum in den ökonomisch sich entwickelnden Staaten. Insbesondere die 49 ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten haben einen überdurchschnittlich hohen Anteil am erwarteten Bevölkerungswachstum. Hingegen wird sich die Bevölkerungszahl in den ökonomisch entwickelten Staaten von heute bis zum Jahr 2050 kaum verändern.

Die absolute Zahl der Menschen, die in den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten leben, wird sich zwischen 2005 und 2050 von 762 Millionen auf 1,67 Milliarden mehr als verdoppeln. Der Anteil an der Weltbevölkerung steigt entsprechend von 11,7 auf 18,3 Prozent. In Afghanistan, Burkina Faso, Niger, Somalia, Timor-Leste und Uganda wird die Bevölkerungszahl zwischen 2010 und 2050 sogar um 150 Prozent oder mehr zunehmen.

Lediglich neun Staaten sind für die Hälfte des bis 2050 erwarteten Bevölkerungswachstums verantwortlich: Indien, Pakistan, Nigeria, Äthiopien, USA, Demokratische Republik Kongo, Tansania, China und Bangladesch – aufgelistet in der Reihenfolge ihres absoluten Anteils an der Bevölkerungszunahme.

In allen ökonomisch entwickelten Staaten, die 2009 mindestens 100.000 Einwohner hatten, lag die Geburtenhäufigkeit im Zeitraum 2005 bis 2010 niedriger als es für die Reproduktion der Bevölkerung erforderlich ist. In 45 Staaten ist die prognostizierte Bevölkerungszahl im Jahr 2050 niedriger als 2010. Dazu gehören Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Georgien, Grönland, Guyana, Japan, Kroatien, Kuba, Lettland, Litauen, Niue, Polen, Republik Moldau, Rumänien, Russland, Ukraine sowie Ungarn. Dabei wird für alle diese Staaten angenommen, dass der Bevölkerungsrückgang bis 2050 bei mindestens 10 Prozent liegen wird.

Die Geburtenhäufigkeit der ökonomisch entwickelten Staaten liegt gegenwärtig im Durchschnitt bei 1,64 Kindern pro Frau, für den Zeitraum 2045 bis 2050 wird eine leichte Steigerung auf 1,80 erwartet. In den ökonomisch am wenigsten entwickelten Staaten liegt die Geburtenhäufigkeit gegenwärtig bei durchschnittlich 4,39 Kindern pro Frau. Bis 2050 wird bei der mittleren Entwicklungsprognose des UN/DESA von einer deutlichen Reduzierung auf 2,41 ausgegangen. Bei der Gesamtgruppe der ökonomisch sich entwickelnden Staaten wird sich die Geburtenhäufigkeit von gegenwärtig 2,73 auf schätzungsweise 2,05 Kinder pro Frau verringern – vor allem für die ökonomisch erfolgreichen Staaten Asiens wird angenommen, dass mit steigendem Wohlstand auch die Geburtenhäufigkeit zurückgeht.

Entsprechend der mittleren Entwicklungsprognose wird Indien nach 2025 China als bevölkerungsreichstes Land ablösen. Im Jahr 2050 werden der Schätzung zufolge rund 1,42 Milliarden Menschen in China und rund 1,61 Milliarden Menschen in Indien leben.

Datenquelle

United Nations – Department of Economic and Social Affairs (UN/DESA): World Population Prospects: The 2008 (Stand: Mai 2010)

Begriffe, methodische Anmerkungen oder Lesehilfen

Die Prognosen für die Bevölkerungsentwicklung hängen maßgeblich von der weltweiten Geburtenhäufigkeit ab. Bei der mittleren Entwicklungsprognose des UN/DESA wird davon ausgegangen, dass die weltweite Geburtenhäufigkeit von 2,56 Kindern pro Frau (2005-2010) auf 2,02 Kinder pro Frau (2045-2050) sinkt. Eine Abweichung der Geburtenhäufigkeit von 0,5 nach oben erhöht die Prognose für die Bevölkerungszahl im Jahr 2050 um 1,3 Milliarden; eine Abweichung von 0,5 nach unten senkt sie um 1,2 Milliarden. Im Zeitraum von 1950 bis 1955 lag die Geburtenhäufigkeit weltweit noch bei fünf Kindern pro Frau.

Sofern nicht anders angegeben, beziehen sich die hier gemachten Angaben auf die mittleren Entwicklungsprognosen des UN/DESA.

Hier sind die Regionen Asien, Afrika, Lateinamerika und Karibik, Europa, Nordamerika sowie Ozeanien unterschieden.

Tabelle: Bevölkerungsentwicklung nach Regionen

Bevölkerung in absoluten Zahlen und Anteile an der Weltbevölkerung in Prozent, 1950 bis 2050
 * bezogen auf die mittlere Bevölkerungsentwicklungsprognose des UN/DESA



Quelle:

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/globalisierung/52702/bevoelkerung-nach-regionen


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