Montag, 23. Dezember 2013

Das Oktoberfest


Eine Münchner Tradition als Exportschlager



Das Oktoberfest in München hat eine lange Geschichte. Jedes Jahr Ende September heißt es „O'zapft is“, wenn um Punkt zwölf Uhr mittags das erste Fass Bier auf der Theresienwiese angestochen wird. 2013 jährt sich das Oktoberfest zum 180. Mal.
Mittlerweile hat sich „die Wiesn“, wie das Oktoberfest auf bayrisch heißt, sogar zum Exportschlager entwickelt: In vielen verschiedenen Ländern auf allen Kontinenten wird nach bayrischer Tradition gegessen, getrunken und gefeiert.

Das brasilianische Oktoberfest

So auch im beschaulichen Städtchen Blumenau im Bundesstaat Santa Catarina, mitten im Herzen Brasiliens. Hier strömen seit 1983 Einheimische und Touristen in die brasilianischen Bierzelte und lassen sich neben bayrischer Kost auch bahianische Spezialitäten schmecken. Ebenso international ist der Musikmix, denn neben der typisch bayrischen Blasmusik sind auch Samba- und Axéklänge zu hören. Initiiert wurde das Oktoberfest, das nach dem Karneval in Rio mittlerweile das zweitgrößte Fest ganz Brasiliens ist, von den findigen Stadtvätern von Blumenau, um die Stadtkassen wieder zu füllen: Zwei großen Überschwemmungen fügten der Stadt beträchtlichen Schaden zu, und die Aufräumarbeiten trieben Blumenau fast in den Ruin.

Biertrinken auf Chinesisch

“Gambe!“ - so heißt „Prost!“ auf Chinesisch, und Bier heißt „Piju“. Mehr Vokabular braucht man eigentlich nicht, wenn man im August die ehemalige deutsche Kolonie Tsingtau in der Provinz Shandong im Osten Chinas bereist und das dortige Oktoberfest besucht. Die Chinesen lieben ihre Version des Oktoberfestes, das dieses Jahr zum fünften Mal stattfindet. Sie denken sich immer neue Biervariationen für die rund 600.000 Besucher aus. Dieses Jahr wird unter anderem ein Chili-Bier ausgeschenkt, das mit dem Slogan „Lime is for whimps“ (Zitrone ist was für Schwächlinge) beworben wird – eine Kampfansage an das mexikanische Bier, zu dem man ein Viertel Zitrone serviert bekommt.

Schunkeln auf Afrikanisch

Auf solche Experimente verzichtet man beim jährlichen Oktoberfest im Sport Klub Windhoek in Namibia: Kein Oktoberfest weltweit ist so nah am Münchner Original. Zwar ist die Party nur auf einen einzigen Tag beschränkt, und entsprechend weniger Gäste werden erwartet (2010 waren es 1.400, die aber immerhin 2.200 Liter Bier konsumierten). Doch kulinarisch gesehen steht das namibische Oktoberfest dem in München in nichts nach: Es gibt Schweinebraten, Bratwürste, Brathendl und Brezn – ausschließlich gute bayrische Hausmannskost. Wer eine bayrische Tracht im Schrank hängen hat, kommt selbstverständlich in Dirndl und Lederhosen.

Das „Germaican“ Oktoberfest

Klein, aber fein feiern die Jamaikaner das Traditionsfest im November. Unter Palmen werden Oktoberfestlieder intoniert, zusätzlich für Stimmung sorgt eine Schuhplattlergruppe, und ein bayrischer Trachtenausstatter inszeniert eine Modenschau im Bierzelt. Besonders lustig ist der „Oktoberfest-Zehnkampf“, bei dem die Teilnehmer sich sowohl im bayrischen als auch im jamaikanischen Brauchtum beweisen müssen.

Autorin: Birgit Stelzer



0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...